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Babesiose auf dem Vormarsch

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Die Auwaldzecke in Berlin und Brandenburg

 

Die Auwaldzecke ist Überträger der früher „Mittelmeerkrankheit“ genannten Babesiose (auch Babeiose) oder Hundemalaria. Von Jahr zu Jahr rückt sie auch in unseren Gefilden immer mehr in den Fokus. Im letzten Jahr scheinen, zumindest in Berlin / Brandenburg, die Fallzahlen erkrankter Hunde einen Wert erreicht zu haben, den viele Tierärzte und der Landesjagdverband Brandenburg als alarmierend einstufen und daher vermehrt für dieses Jahr Warnungen ausgerufen wurden.

Babesiose:
Die Babesiose ist eine parasitäre Infektionskrankheit. Die Auwaldzecke ist Überträger der sogenannten Babesien, die sich im Blut des Hundes verteilen und dort die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zerstören. Die ersten Symptome treten meist zwischen 5 Tagen bis 3 Wochen auf. Wichtig bei der Babesiose ist, dass man sie schnell erkennt und sofort einen Tierarzt aufsucht. Da die Symptome oft unspezifisch sind, kann man sie leicht übersehen. Früh erkannt, lässt sie sich recht gut mit Medikamenten behandeln.

Symptome:
U.a. blasse Schleimhäute (zu erkennen am Zahnfleisch), Apathie und Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber, rot-bräunlich verfärbter Urin, starke Blutungsneigung bei sehr kleinen Wunden, Bewegungsstörungen, geschwollene Lymphknoten.

Bleibt die Babesiose unerkannt, kann dies in schlimmeren Fällen innerhalb von wenigen Tagen zum Tod führen. Ohne Behandlung wird sie i.d.R. chronisch und kann anhaltende Anämie, Abmagerung, Apathie oder Niereninsuffizienz zur Folge haben. Vor allem aber bleibt das Tier dann ein Leben lang Überträger.
Wichtig für uns ist besonders der sogenannte Ungarn-Stamm der Babesia canis, der bisher in Deutschland seine Hauptverbreitungsgebiete in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat.

Bemerkt werden sollte noch, dass Hunde, die sich im Urlaub in den entsprechenden Ländern mit den dort verbreiteten Stämmen infizieren (z.B. Portugal, Spanien, Südfrankreich, Griechenland), meist einen wesentlich schwereren Krankheitsverlauf haben und häufig innerhalb weniger Tage versterben.

Auwaldzecke:
Sie ist etwas größer als der bekannte Holzbock und durch ihren weiß marmorierten Rücken zu erkennen. Bereits ab Temperaturen über 0 °C ist sie aktiv, besonders aber im Frühjahr und Herbst. Sie fühlt sich in Auwäldern (feuchten Wäldern mit Wasservorkommen), Mooren aber auch Laubwäldern wohl. Im renaturierten Grenzstreifen rund um Berlin scheint sie sich vermehrt angesiedelt zu haben.

 

Prophylaxe:
Zeckenprophylaxe ist wichtiger denn je. Auf Grund der Aktivität ab über 0 °C und unseren milden Wintern wird von vielen Tierärzten mittlerweile eine ganzjährige Prophylaxe empfohlen. Als Hundehalter steht man vor der Aufgabe, sich für irgendeine Form der Vorbeugung entscheiden zu müssen. Auch die Tierärzte sind sich im Übrigen nicht einig. Von der Aussage, dass man keine Prophylaxe brauche und bestimmte Produkte absolut abzulehnen sind bis hin zum ganzjährigen Zeckenschutz sind alle Überzeugungen zu finden.
Abzuwägen sind die eventuellen Nebenwirkungen der Präparate im Vergleich zu den (oft chronischen) gesundheitlichen Folgen für das Tier. Keine leichte Rechnung.

Auf Kokosöl, Bernsteinhalsband, Knoblauchpulver etc. möchte ich hier nicht näher eingehen, ein ausreichender Schutz ist nicht gegeben. Es gibt Hunde, die Zecken regelrecht anziehen und nach einem Spaziergang bis zu 20 Zecken abgesammelt werden müssen! Bei anderen, auf denen selten ein Parasit zu finden ist, mag man mit Hausmitteln schon mehr Erfolg haben. Das abendliche Absuchen des Hundes und Absammeln der Zecken ist wichtig, aber bei Hunden mit ein wenig mehr Fell ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Was für einen Hund habe ich? Kurzes Fell und wenig Zecken? Dichtes Fell und ein Parasitenmagnet?

Mediziner empfehlen vor allem zwei Formen von Präparaten.

1.     Bravecto & Co.:

Die Kautablette Bravecto ist mittlerweile vielen bekannt. Der Wirkstoff, ein Insektizid, wird über den Magen in den Blutkreislauf des Hundes verteilt. Beißen / stechen Parasiten, werden sie durch die Aufnahme des Blutes abgetötet. Das heißt, sie müssen erst beißen. Flöhe werden innerhalb von ca. 8 Stunden, Zecken aber erst innerhalb von 12-48 Stunden abgetötet.

Die Übertragung von Babesien beispielsweise geschieht innerhalb von 48 bis 72 Stunden, aktivierte Babesien können schon innerhalb von 12 Stunden übertragen werden!

Bravecto ist ein verhältnismäßig neues Produkt und erst seit 2014 auf dem Markt. In der Regel wird es von Hunden gut vertragen. Um den Hund zu schonen macht es durchaus Sinn, sich für eine monatliche Gabe, anstatt der 3-monatigen, zu entscheiden, da hier eine Tablette wesentlich weniger Wirkstoff enthält.

2.     Frontline & Co.:

Vectra 3D, Frontline etc. sind sogenannte Spot-on Produkte und werden im Nacken bzw. entlang der Rückenlinie des Hundes aufgetragen und verteilen sich über den Talg der Haut in den obersten Hautschichten des Hundes, nicht im Blut. Der klare Vorteil dieser Repellents ist, dass die Parasiten
vor einem Biss abgewehrt werden. Verirren sie sich auf dem Hund und kommen in Kontakt mit dem Gift, fallen sie meist ab. Aber auch hier ist mit einer Wirkungszeit, je nach Präparat, von 24-48 Stunden zu rechnen, die die Zecke auf dem Hund verbleiben kann, bis sie stirbt. Ohne dass ein Biss stattfinden muss, welcher aber leider auch nicht zu 100 % ausgeschlossen werden kann.

 

Ich hoffe, diese Informationen helfen einen kleinen Schritt weiter, das Thema Infektionskrankheiten durch Zecken besser einschätzen zu können und eine Wahl für einen Zeckenschutz zu treffen.

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Denn eins ist klar, Ausflüge in die Natur können und wollen wir unseren Hunden niemals verwehren. ;-)

 
Posted on May 9, 2023 and filed under Alltag mit Hund, Nützliches.

Puppy Meets Puppy

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Der passende Sozialkontakt für Euren Hund!


Darf ich vorstellen: Puppy Meets Puppy! Ein neues Online Portal auf dem man gezielt sinnvolle Sozialkontakte für seinen Hund suchen kann. Egal, ob für Welpen, Junghunde, erwachsene Hunde, ob für Sozialisierung, Spiel, Spaziergang oder vorsichtige Wiederannäherung an andere Hunde. Ein guter Start ist für Welpen wichtig, aber auch erwachsene Hunde, die vielleicht ungünstige erste Lebensmonate hatten, haben die Chance, noch einen persönlichen “Therapeuten” zu finden. Soziale Kompetenz für alle. ;-) Gerade, aber nicht nur! für Stadthunde. Seid kreativ, organisiert Gruppenspaziergänge mit passenden Hundepersönlichkeiten oder einen regelmäßigen Treff.

 
 

Wer sich so gar nicht sicher ist, was er sucht, dem hilft die Webseite Puppy Meets Puppy (<< hier klicken) mit einem eingebauten Matching System. Die Ampelfarben grün, orange und rot sollen eine kleine Orientierung geben, ob die eigene Auswahl wirklich so günstig ist.

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Passt das denn wirklich?

Aber vergesst nicht: Ihr kennt Eure Hunde am besten und ein Computer kann nur bis zu einem gewissen Grad sinnvoll mit entscheiden. Wenn Ihr also beispielsweise gezielt ruhige und gut erzogene, große Hunde sucht, um Eurem kleinen Hund die Angst vor den Großen zu nehmen, dann ist das eine gute Idee. Suchen könnte Ihr natürlich erst mal, was Ihr wollt.

Ob Ihr einen anderen Welpen einer Zwergrasse in Eurer Umgebung sucht, oder ein regelmäßiges Treffen für kleine Hunde organisieren wollt. Ob Ihr einen Rennpartner für Eure Windhund-Dame sucht oder einfach nur entspannt mit einem passenden anderen Hund Waldspaziergänge unternehmen möchtet. Hier könnt Ihr fündig werden. Nicht nur in Berlin! Überall.

Ich hoffe sehr, Ihr erfreut Euch an dieser Option.

Viel Freude beim Anlegen eines Profils für Euren Hund und hoffentlich findet sich in nicht allzu großer Ferne ein (oder mehrere) gute/r Sozialpartner! ;-)

 
Posted on July 10, 2021 and filed under Alltag mit Hund, Nützliches.