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Der Tag der Entscheidung!

Wer entscheidet eigentlich, wo es lang geht? Mensch oder Hund? Und muss das immer konsequent durchgezogen werden?
Generell kann man sagen, dass die Entscheidung letztendlich bei einem selbst liegt. Geht der Hund mit mir spazieren und kann ich mir das zeitlich leisten und mein Hund ist dabei entspannt oder führe ich meinen Hund? Auch die Frage des freien Laufens ohne Leine ist hier wichtig, denn Hunde, die ihre Menschen führen, können meist selten bis gar nicht von der Leine gelassen werden, denn auch dann gibt es keine Orientierung am Menschen. Oftmals sieht man die Kombination Geschirr und Flexi-Leine und weiß, dass der Hund vermutlich ein Leben an der Leine lebt. Daher bin ich selbst ein Freund des Führens. Ein Hund, der gelernt hat, durch den Menschen angeleitet zu werden, der kann i.d.R. viel Freiheit genießen, da er das Folgen ohne Leine auch meist schneller erlernt. Für alle Hunde, die aus welchen Gründen auch immer viel an der Leine laufen müssen, ist es eine schöne Idee, mal jede Woche einen “Tag der Entscheidung” einzuplanen. Der Tag, an dem der Hund entscheiden darf. Oder sogar 2 Tage…. Durch ein klares Signal, eine andere Leine, ein spezielles Geschirr oder ähnliches wird dem Hund eindeutig signalisiert: “Jetzt darfst du mal entscheiden.” Das kann eine große Entlastung für Hunde sein, die viel an der Leine laufen müssen. Und eine spannende Erfahrung für ihre Menschen. Wo geht mein Hund eigentlich mit mir hin, wenn ich ihn komplett entscheiden lasse? Lasst Euch überraschen, wie kurz oder lang oder langweilig Eure Spaziergänge plötzlich werden. Dasselbe gilt natürlich für die (gut erzogenen) Freiläufer, auch die sollten mal ohne “unsichtbare Leine” selbst entscheiden können.

Eine Ausnahme darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Hunde, die stark auf andere Hunde, Kinder, bestimmte Menschen etc. reagieren, sollten - dürfen - können leider nicht die Führung übernehmen. Das geht in die Hose. Aber mit solchen Hunden steige ich ins Auto oder die Bahn, fahre hinaus in den Wald und dort darf der Hund dann Hund sein und hat seinen eigenen, besonderen Tag der Entscheidung.

In diesem Sinne, vergesst vor lauter Alltag (noch hier in, noch schnell das erledigen, Hund muss mit) nicht, auch den Hund mal kopflos herumstreifen zu lassen. Mit klarem Signal / Erlaubnis, dann ist das nicht inkonsequent, sondern eine schöne Ausnahme.
Ich bin mir sicher, sie werden es Euch danken. :-)

 
Posted on October 12, 2022 and filed under Alltag mit Hund.