Raus aus dem goldenen Käfig!

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Beitrag im Stadtführer für Hunde, Fred & Otto über Hundeausführservices

Otto hatte zum Glück eine gute Erinnerung an unsere Trainingseinheiten, denn gemeinsam mit Herrchen erlaubten mir die beiden, mehrere Artikel für den Stadtführer zu verfassen. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Hundeausführservices, oder heute auf Neudeutsch "Dog Walker", sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Hundehaltung geworden. Manch einer erinnert sich noch an die Zeiten, in denen Hunde in Zwingern vor sich hinvegetierten und, zumindest in ländlicheren Regionen, als lebende Alarmanlage missbraucht wurden. Heute stellt sich ein anderes Problem. Die klassische Mutter/Vater/2 Kinder - Familie, die vom arbeitenden Familienoberhaupt ernährt wird, während immer 1-3 Personen im Haus sind, ist so gut wie ausgestorben. Und damit der Hund allein zu Hause. Bei normaler Berufstätigkeit bedeutet das 8-10 Stunden täglich. So wird die Wohnung zum goldenen Käfig und ist nicht mehr als ein Luxus-Zwinger. Daher ist das Thema Kaufberatung so wichtig. Passt ein Hund, ein hochsoziales Lebewesen, wirklich in mein Leben, wenn ich voll berufstätig bin? Aber es gibt Abhilfe. Kann der Hund nicht mit ins Büro, was glücklicherweise immer häufiger möglich ist, so kann man ihn mit einem gut ausgebildeten, erfahrenen Dog Walker mehrmals wöchentlich in die Natur schicken und so aus seiner Isolation befreien. Der Geldbeutel muss natürlich VORAB geprüft werden...... Und ja, stellt sich die Frage, einen Hund aus einer Tötungsstation zu retten, so ist das im Vergleich zum langen alleine Bleiben natürlich keine Frage. Manchmal kommt der Hund aber vom Regen in die Traufe. Gut darüber Nachdenken ist auf jeden Fall für Mensch und Hund wichtig und richtig.

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Artikel Fred & Otto:
Der ideale Hundebesitzer, aus Sicht des Hundes, ist mit Sicherheit arbeitslos und wohlhabend und widmet sich den ganzen Tag vorrangig der Beschäftigung seines Haustiers. Studenten stehen garantiert ebenso hoch im Kurs und auch ein selbständiger Hundemensch ist wohl gerade noch zu tolerieren, wenn er seine Zeit hundegerecht organisiert und die richtigen Prioritäten setzt. Aber der Rest der arbeitenden, hundehaltenden Bevölkerung schneidet, davon ist auszugehen, nicht so gut ab. Nach der abendlichen Heimkehr mit dem vermeintlich vorwurfsvollen Hundeblick des haarigen Mitbewohners konfrontiert, bleiben Gewissensbisse nicht aus. Und das ist auch gut so. Die Zeiten, in denen Hunde aus organisatorischen Gründen und der Einfachheit halber fünf Tage die Woche für zehn Stunden im Zwinger saßen, sind zum Glück, zumindest in unseren Breiten, weitgehend vorbei. Wohin also, wenn die Zeit mal wieder fehlt, wenn eine arbeitsreiche Woche bevorsteht oder andere Gründe einen daran hindern, den Hund entsprechend auszulasten?
In Großstädten wie Berlin gibt es einen immer größer werdenden Markt an Betreuungsangeboten und das ist für viele Hunde die Rettung aus der Vereinsamung in Einzelhaft. In der „Huta“ (Hundetagesstätte), dem tierischen Pendant zur Kita, kann man seinen Hund in der Regel zu bestimmten Zeiten abgeben und abends wieder abholen. Wird zusätzlich eine Betreuung über Nacht angeboten, wird die Huta zum Hundehotel oder der Hundepension. Das umfangreichste Angebot findet sich im Bereich der Ausführservices oder Dog Walker, die es mittlerweile für viele der Berliner Stadtbezirke gibt.
Lars Thiemann ist einer von ihnen, der Pionier der Berliner Hundeausführdienste. Seit nunmehr 19 Jahren sorgt er für ausreichend Bewegung vieler Berliner Hunde im Hundeauslaufgebiet Grunewald. Mit mittlerweile zwei fest Angestellten, einem Praktikanten und drei hundegerecht ausgestatteten Bussen bedient er vorrangig die südwestlichen Berliner Stadtteile.

 

1. An wen ist ein Angebot wie Ihres gerichtet und wie sieht so ein Tag für den Hund aus?

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Eigentlich richtet sich das Angebot an jeden Hundehalter, da das regelmäßige gemeinsame Laufen in der Gruppe die artgerechteste Form der Hundehaltung bedeutet. In der Praxis nutzen vor allem Hundehalter die jobbedingt sehr viel unterwegs sind den Hundeausführservice. Es gibt aber auch Kunden die durchaus über genügend Zeit verfügen, aber ihrem Hund das Gruppenerlebnis zwei oder dreimal wöchentlich gönnen. Die Hunde werden am frühen Vormittag mit einem speziell dafür ausgebauten Bus abgeholt laufen zweieinhalb bis drei Stunden frei und in der Gruppe unter professioneller Aufsicht durch den Grunewald und werden anschließend wieder nach Hause gebracht. Während der Laufzeit dürfen die Hunde spielen und toben - aber nicht nur! Es gibt in der Gruppe klare Regeln und immer mal zwischendurch kleine Übungen. Benehmen im Auto, Rücksichtnahme auf andere Spaziergänger, Jogger und Radfahrer sind selbstverständlich.

2. Was sind die Anforderungen an einen Hund, damit er in einem Rudel mitlaufen kann?

Gute Voraussetzungen um am Hundeausführservice teilzunehmen sind soziale Verträglichkeit und ein gewisser Grundgehorsam. Beides kann jedoch auch gemeinsam erarbeitet werden. Ich investiere hier lieber etwas mehr Zeit damit später alle etwas davon haben.

3. Können die Hunde relativ spontan nach Bedarf mitgegeben werden oder ist eine gewisse Regelmäßigkeit wichtig?

Eine Regelmäßigkeit ist für meinen Service Grundvoraussetzung - fremde Hunde einfach so spontan mitzunehmen halte ich für unseriös und fahrlässig. Für die Harmonie und Stabilität einer Gruppe ist Vertrautheit entscheidend, ein ständiger Wechsel würde für Stress und Unruhe sorgen. Nicht nur für die Hunde untereinander, sondern auch für die Beziehung zwischen Hundegruppe und Dogwalker ist Sicherheit und Vertrauen ein entscheidender Faktor, im Idealfall kennt der Ausführer seine Gruppe in - und auswendig und die Hunde orientieren sich völlig selbstverständlich an ihm.

4.  Worauf sollten Hundehalter achten, wenn sie einen Hundeauslaufservice in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet suchen?

Dogwalker ist wie auch Hundetrainer kein geschützter Beruf es kann sich also jeder so nennen. Für Hundehalter also gar nicht so einfach den richtigen auszuwählen.
Auf ein paar Punkte kann man allerdings achten:

- ein guter Dogwalker wird bereitwillig über seine Qualifikationen Auskunft geben
- er verfügt über eine betriebliche Haftpflichtversicherung
- Aussagen in den AGBs wie "der Halter haftet für alle Schäden selbst" sind   selbstverständlich unseriös
- ein kompetenter Hundeausführservice wird einen Hund nicht einfach so mitnehmen, es gibt einen Probespaziergang mit Halter so kann der Halter die praktische Arbeit beurteilen, der Dogwalker wiederum kann die entscheidenden Infos über den Hund bekommen wie z.B. Knallangst, Reaktionen auf Außenreize wie Pferde, Jogger, Fahrradfahrer, den Umgang mit Artgenossen, die Situation im Auto etc. - der Halter vertraut dem Dogwalker seinen geliebten Hund an also sollte neben aller fachlichen Eignung natürlich auch die Chemie stimmen.

 

Empfehlungen für Dog Walker finden Sie unter LINKS.

 
 
Posted on May 18, 2013 and filed under Alltag mit Hund.